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  • Autorenbildmichaelbernhardt19

Von Oslo über den Auerlandfjellet nach Bergen

Hier sind wir wieder mit spannenden Eindrücken und Neuigkeiten aus Norwegen.

Nachdem wir den Tag noch maximal in Oslo ausgenutzt hatten, hieß es mal wieder in die Nacht hinein zu fahren. Gut dass es hier noch immer sehr lange hell ist 😊 Die Autobahn aus Oslo hinaus hat seinen Namen nicht verdient, und ist eher eine einzige große Baustelle. Mit meist 50km/h schlichen wir in Richtung Norden. Unser Ziel war der Sognjefjörd mit seinen Seitenarmen. Als die Dämmerung einsetze dauerte es nicht lange und wir begegneten unseren ersten wilden Elchen, zuerst war es ein Papaelch, den wir nur noch aus den Augenwinkeln abseits der Straße wahrnahmen, wenig später begegnete uns ein Mamaelch direkt neben der Straße. Leider hatten wir unseren Handys nicht schnell genug griffbereit und waren auch eher froh, dass sich die Tiere am Straßenrand und nicht direkt auf der Straße befanden.

Gegen 23 Uhr steuerten wir unseren Platz für die Nacht an, den Parkplatz einer Kirche, etwas oberhalb eines schönen Sees.

Am nächsten Tag genossen wir beim Frühstück die schöne Aussicht und kamen uns etwas wie im Allgäu vor, ein Eindruck der sich bald ändern würde.



Bevor es in die Berge ging, machten wir noch Halt auf einem Campingplatz, weil unser Wäscheberg inzwischen wieder beträchtlich gewachsen war. Laut „Park for Night“ war das einer der schönsten Plätze Norwegens. Unser Platz und die Kulisse waren wirklich spektakulär, aber wie wir später lernen sollten, sind wohl auch die Rezessionen bei „Park for Night“ teilweise gefakt (Hinweis für zukünftige Norwegen Urlauber: ein wirklich spektakulärer Campingplatz am Nærøyfjord ist der hier: 60.9182, 6.8691).




Leider hatte das sommerliche Wetter eine Pause eingelegt und wir hatten Mühe unsere Wäsche trocken zu bekommen. Wir nutzten daher auch den Regen, um direkt am nächsten Morgen weiter voran zu kommen.


Zum stampfenden Schaf

Die Landschaft wurde zunehmend rauer und karger. Auf einem Pass machen wir Halt. Da das Wetter noch nicht wirklich besser war, vertrieben wir uns die Zeit mit Kuchen backen - ein Gefühl von Luxus im Wohnmobil 😊 als der Regen nachließ, zog es uns alle nach draußen und wir bauten Steintürme, kletterten über Felsen und begegneten Schafen. Doch die freuten sich offenbar nicht so sehr über Menschenbesuch, sondern stampften wild mit ihren Beinen auf den Boden. Eine Begegnung, die Noel etwas verstörte und nicht so schnell vergaß, sind doch Schafe sonst so zahm.




Am nächsten Morgen erreichten wir nach kurzer Fahrt die Ausläufer des Songjefjörds, nicht zur Norwegens längster (204 km), sondern auch tiefster (1308m) Fjörd.


Zunächst war alles noch recht wolkenverhangen, und ein toller Spielplatz mit Ketcars war eine willkommene Abwechslung. Leider blieben wir auch dabei nicht ganz trocken, aber die Kids konnten sich auspowern ehe es weiter ging.



Jetzt wurde es spannend. Wir wählten eine von Norwegens 18 Landschaftsrouten, den Auerlandfjellet. Diese 47 km führten uns über einen 1.306 m hohen Pass und es fällt uns schwer die Eindrücke in Worte zu fassen. Daher lassen wir einfach mal die Bilder sprechen.




Der Wechsel aus dunklen Wolken, Regen und stellenweise durchbrechender Sonne schaffte eine fantastische Atmosphäre.

Mitten im Hochgebirge wählen wir einen Platz auf einem Schieferfelsen - entlegener lässt es sich wohl kaum nächtigen.



Am nächsten Morgen galt es die Bremsen zu schonen, während wir die über 1000 hm wieder Berg ab rollten. Ein weiteres Highlight wartete noch auf uns - die Stegastein Aussichtsplattform.



Unten angekommen führte uns unsere Route vorbei an den beiden Seitenarmen des Songjefjörds, dem Auerland- und dem Nærøyfjord.

Leider meinte es das Wetter noch immer nicht gut mit uns und wir erlebten diese Naturwunder in dichten Regenwolken.

In Fläm, dem nächstgelegenen Ort, legen normalerweise zahlreiche Kreuzfahrtschiffe an, und er ist somit ein beliebter Ausgangspunkt für Touren. Hier startet eine der wohl schönsten und gleichzeitig auch steilsten Eisenbahnstrecken der Welt. Auch eine Bootstour über die beiden Fjördarme wurde wärmstens empfohlen. Doch angesichts des Wetters und einem Preis von je 63€ (pro Person!) entschieden wir uns gegen die beiden Touri Programme und setzen unsere Fahrt fort, das nächste Ziel Bergen, mit hoffentlich besseren Wetter, fest im Auge.


Gott sei Dank haben die Eltern für so ein Wetter vorgesorgt. Bei Schokomilch und selbstgebackenem Kuchen durften die Jungs neue Legos auspacken - eine große Freude.


Am nächsten Morgen schien endlich wieder die Sonne und Luan entdeckte an unserem Stellplatz begeistert ein Wanderschild mit Adlern, die hier leben sollten. Also Fernglas und Snacks eingepackt und los ging es. Auf einem Trampelpfad liefern wir hinein in die Bergwelt. Als wir bei einer Schafherde Rast machten entdeckten wir sie: hoch oben in den Lüften kreisten mehrere Steinadler. Obwohl wir sie nur durch das Fernglas sehen konnten, war Luan überglücklich.



Nach unserer kleinen Tour entschieden wir uns die wenigen Kilometer zum Nærøyfjord zurück zu fahren, um dieses UNESCO Weltnaturerbe nochmals bei Sonnenschein erleben zu dürfen. Eigentlich wollten wir einer Wanderempfehlung folgen, als wir jedoch den steilen Anstieg sahen, entschieden wir uns doch am Fuße des Fjörds zu bleiben.


Zurück im Womo entdeckten wir ein Stück weiter diesen herrlichen Fluss, der mit seinen schneeweißen Steinen und klarem Wetter zum Verweilen einlud.


Am Abend fuhren wir dann das letzte Stückchen nach Bergen und machten auf einem typisch schwedischen Campingplatz Halt - dem Parkplatz von Ikea.

Dieser wäre sicherlich nicht unsere erste Wahl gewesen, wäre da nicht der Geheimtipp gewesen, das kostenlose Ikea Shuttle zu nutzen, das Bergen Zentrum mit dem außerhalb gelegenen Ikea verbindet.

Dieses Shuttle bestiegen wir am nächsten Morgen, nach einer einigermaßen ruhigen Nacht😊


Bergen - die heimliche Hauptstadt Norwegens

Der Name kommt nicht von ungefähr. Zwischen 7 Hügeln gelegen, schmiegt sich dieses beschauliche Städtchen, immerhin Norwegens zweitgrößte Stadt, in die Landschaft ein. Das Hafenviertel Bryggen wurde von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Hier reihen sich noch alte Holzhäuser aneinander, man kann durch schmale Gassen schlendern und in den teils versteckten Geschäften Galerien und Künstler entdecken. Kaum vorstellbar, wie die Stadt heute noch aussähe, hätte nicht Anfang des 20. Jh. ein Großbrand weite Teile zerstört. Einst galt Bergen auch als Tor zu Europa und war eine bedeutende „Hansestadt“. Auch heute hat Bergen noch einen bedeutenden Seehafen, von dem aus die Hurtigrouten Schiffe starten. Trauriger Fun-Fakt noch am Rande: Bergen war im 19. Jh eines der Leprazentren Europas und und hatte die größte Dichte an Erkrankten. Klar, dass es somit auch ein Lebra-Museum gibt. Wie viele Besucher die wohl im Jahr haben? 🙃

Also wo anfangen? 🤔 wir hatten uns drei Highlights rausgesucht. Los ging es im eben schon erwähnten Stadtviertel Bryggen. Bryggen bedeutet übersetzt Landungsbrücke und hieß einst eigentlich deutsche Landungsbrücke, da zur Blütezeit angeblich ein Viertel der Einwohnerzahl deutsche Handelsleute waren. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde darauf jedoch verzeichnet und so heißt das Viertel heute nur noch Bryggen. Interessant ist auch, dass die ursprünglichen Häuser ungeheizt waren, um Bränden vorzubeugen. Dennoch vielen sie zwei großen Bränden zum Opfer. Heute ist die Flaniermeile mit ihren abzweigenden Gässchen beliebtes Viertel und auch wir ließen uns durch die Geschäfte treiben. Einer der Ladenbesitzer erzählte uns, dass Bergen im Winter nur 3 Sonnenstunden abbekommt, wenn sie denn scheint. Denn bei 200 Regentagen ist das nicht so sicher. Er freute sich über deutsche Verwandte in Bayern, bei denen er den Winter verbringt😊



Im Anschluss ging es mit der Bahn auf den Fløyen. Schon der Aufstieg war toll, wirklich spektakulär war jedoch der Anblick der sich uns von oben auf Bergen bot. Wir ließen uns nieder und genossen die Aussicht. Der Berg ist auch ein beliebtes Ziel für Familien. Während sich Ines ausruhte, vertrieben sich die Männer die Zeit auf dem Abendteuer Spielplatz im Wald.





Wieder unten angekommen, machten wir uns auf den Weg zu unserer dritten Station, dem Fischmarkt. Wie wir schon gelesen hatten, ist dieser nicht mehr allzu ursprünglich, sondern primär überteuerte Touristenattraktion. Wir können das bestätigen, dennoch hatten wir unseren Spaß, die vielen Fische und teilweise noch lebenden Riesen-Hummer zu bestaunen.


Auf der Foodmeile genossen wir ein leckeres spätes Mittagessen, glücklich darüber, einen der Sonnentage in Bergen erwischt zu haben. Zum Nachtisch gönnte sich Ines noch einen leckeren Crêpes mit Nutella, Bananen und Erdbeeren - den teuersten ihres Lebens 🤣 Gegen Abend bestiegen wir wieder unser Shuttle und ließen den Tag bei einem Hot-Dog in der uns allseits bekannten Möbelkette ausklingen. Das Konzept scheint sich mit unserem zu decken, außer, dass es zu den Hot-Dogs keine Röstzwiebeln und Gurken gibt, und stattdessen noch Pizza auf der Speisekarte steht (die es auch tiefgekühlt im Shop zu kaufen gibt 🙃).


Mit diesen Eindrücken verabschieden wir uns und freuen uns schon euch von unserer nächsten Etappe zu berichten. Liebe Grüße, wir vermissen euch, die Bernis

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