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  • Autorenbildmichaelbernhardt19

Von Bergen ĂŒber 260km Landschaftsroute zum Lysefjörd

Von Bergen aus steuerten wir auf direktem Wege Hara an, den Beginn unserer nĂ€chsten norwegischen Landschaftsroute mit dem sperrigen Namen Ryfylke. 260 km abwechslungsreiche Natur warteten auf uns. Bevor es soweit war machten wir einen Zwischenstopp entlang der Straße. Eigentlich recht unspektakulĂ€r, aber was ist in Norwegen schon unspektakulĂ€r? Am nĂ€chsten Morgen blitzte zwischen den Berggipfeln der Gletscher hindurch.



Der Tag begann mit einem steilen Anstieg ins Gebirge und einer leichten Unsicherheit. Ein entgegenkommendes deutsches PĂ€rchen im VW Bus meinte, dass es oben ganz schön eng werden wĂŒrde und sie bereits Wohnmobile gesehen hĂ€tten, die umgedreht wĂ€ren. Also was tun? Bei 260 km hatten wir keine Lust bei der HĂ€lfte umdrehen zu mĂŒssenđŸ€” Nachdem wir noch 1-2 weitere Meinungen eingeholt hatten wagten wir das Unterfangen und bereuten es nicht. Ja es wurde eng, aber irgendwie fanden wir immer eine Haltebucht zum Ausweichen und im Zweifel half das klassische Hupen vor einer Kurve😊.


Mitten im Gebirge wĂ€hlten wir ein schönes PlĂ€tzchen fĂŒr unser Mittagessen aus. Bei leckeren Wraps plauderten wir mit einem schwedischen Papa und seinen beiden Kids, die auf ihren MotorrĂ€dern unterwegs waren. Eine sehr nette Begegnung, die uns noch nĂŒtzlich sein sollte.


Lost & Found, Part 1

Denn wenig spĂ€ter fiel uns auf, dass wir Noels Schuh verloren hatten👠. Es waren seine Lieblingsschuhe, die er wirklich bei jeder Gelegenheit trug. Unsere Hoffnung war, dass die Motorradfahrer ihn fanden, einholen wĂŒrden sie uns ohnehin. Leider wĂ€hlten wir unseren nĂ€chsten Stopp etwas abseits der Route an einem Spielplatz. Just in dem Moment wurden wir natĂŒrlich unbemerkt ĂŒberholt. Wie es so sein sollte hielten sie jedoch an genau dem Aussichtspunkt, den auch wir als nĂ€chstes ansteuerten - und hatten tatsĂ€chlich Noels Schuh dabeiđŸ’Ș. Mit einem glĂŒcklichen und etwas unglĂ€ubig schauenden Noel ging die Reise weiter.


So langsam neigte sich der Tag dem Ende entgegen und es wurde Zeit einen Übernachtungsplatz zu finden. Leider ließen wir zwei schöne PlĂ€tze in der Sonne mit Aussicht liegen, weil wir guter Dinge waren noch einen besseren zu finden. Und so lehrte uns diese kleine Suche, dass man manchmal zufrieden sein sollte mit dem was man hat 😊 Am Ende standen wir zwar direkt am Fjord, jedoch im Schatten einer Bergkette und mit einer Fischzucht direkt vor der Nase - zugegeben, ich (!) jammere hier auf sehr hohem Niveau (und die Drohne hatte die weitaus bessere Aussicht😉).




Am nĂ€chsten Tag ĂŒberquerten wir den Fjord mit der AutofĂ€hre, eine willkommene Abwechslung bei den vielen Kilometern, die wir auf der Straße zurĂŒck legten. Unser Ziel war der Preikestolen Campingplatz. Und wie es hier weiterging seht ihr hier:



Nach diesem kleinen Abenteuer ging es fĂŒr uns weiter Richtung SĂŒdkĂŒste und ihr ahnt es schon, auf eine weitere Landschaftsroute 😊


Wir wĂ€hlten den sogenannten JĂŠren, der sich 40 km entlang der norwegischen SĂŒdkĂŒste von Bore nach Ogna schlĂ€ngelt.

Und wie heißt es so schön: „Wer keine Erwartungen hat, kann nur ĂŒberrascht werden“. Und genau so ging es uns hier. Andere Reisende meinten, die Tour sei nicht besonders spektakulĂ€r, da sie weitestgehend auf normalen Straßen verlĂ€uft, aber wir mĂŒssen sagen, uns hat die SĂŒdkĂŒste total begeistert und allein hier hĂ€tten wir 2 Wochen verbringen können.

Erster Halt auf unserer Route war der Orrestranda Sandstrand. Endlich konnten wir unser letztes Reisegeschenk fĂŒr die Jungs loswerden - ihre eigenen Drachen. Das Nachmittagsprogramm war somit klar und sie genossen es bei tollen Sonnenschein ihre neuen Drachen steigen zu lassen und wir erfreuten uns an ihrem ĂŒberglĂŒcklichen Anblick.



Die StellplĂ€tze an der SĂŒdkĂŒste sind etwas rarer gesĂ€ht, da viel FlĂ€che privat und eingezĂ€unt ist. Umso mehr freuten wir uns ĂŒber diesen Spot und das tolle Fotomotiv. Luan und Noel freuten sich zwei Schiffe dabei zu beobachten, wie sie mit ihren KrĂ€nen Seegras vom Meeresgrund holten (zur Futtergewinnung fĂŒr die Tiere, wie man uns sagte).



Am Tag darauf ging unser Strandhopping weiter. Am Himmel war keine Wolke zu sehen, doch der Wind verhinderte, dass das Thermometer nennenswert ĂŒber 20 Grad kletterte. An Sonnencreme dachten wir da natĂŒrlich nicht und wurden mit einem etwas geröteten Gesicht belohnt🙈

Wir genossen die Zeit am Brusand Strand, jedoch auch mit halbem Auge auf die Uhr schielend, da wir mittlerweile unsere FÀhre nach DÀnemark gebucht hatten und in den nÀchsten 2 Tagen noch einiges an Strecke vor uns lag.



Lost and Found, Part 2

Daher machten wir uns gegen Nachmittag auch wieder auf den Weg, und es dauerte nicht allzu lange da wartete ein kleiner Schock auf uns.

Beim Einkaufen stellten wir fest, dass unsere Kreditkarte fehlte. Nachdem wir das ganze Wohnmobil auf den Kopf gestellt hatten, blieb eigentlich nur die Möglichkeit, dass wir sie bei unserem letzten Strandbesuch verloren hatten. GlĂŒcklicherweise hatten wir auf dem Parkplatz eines Campingplatzes geparkt, und so hofften wir, dass sie dort gefunden wurde. Ein Anruf bei der Rezeption brachte die erhoffte Erleichterung: Unsere Karte wurde auf dem Parkplatz gefunden. Wir hatten dort das Parkticket bezahlt und direkt danach ist Noel hingefallen. Wahrscheinlich ist Ines die Karte aus der Hand gefallen, als sie ihn auf den Arm nahm. Dankbar und froh setzen wir unsere Fahrt dort - die Stunde „Umweg“ nahmen wir gerne in Kauf👏



Auch unserer nĂ€chster Übernachtungsplatz war ein Volltreffer - wir hatten einen Lauf😎

Gemeinsam mit einigen anderen Deutschen teilten wir uns einen herrlichen Platz an einem kleinen See unmittelbar neben der Landstraße.

Mit den letzten Sonnenstrahlen sprang ich von einem kleinen Felsen in den See, unter bewundernden, vielleicht auch etwas Ă€ngstlichen Blicken meiner JungsđŸ€Ł life can be so easy đŸ€™



Und das Strandleben ging weiter☀Aufgrund unserer begrenzten Zeit mussten wir die ein oder andere SehenswĂŒrdigkeit auslassen und entschieden uns als NĂ€chstes fĂŒr den goldenen Sandstrand in Norwegens SĂŒden - dem Kanelstrand.


TatsĂ€chlich schien der Sand hier eine Spur gelber als an den StrĂ€nden zuvor zu sein, „der goldene Strand“ ist aber wohl doch eher das Werk der lokalen Tourismusbranche.

FĂŒr zukĂŒnftige Norwegen Urlauber hier noch der Link zu einem, wie wir fanden, sehr informativen Blog mit vielen SehenswĂŒrdigkeiten entlang der SĂŒdkĂŒste (https://www.nordlandblog.de/faszination-suednorwegen-24-highlights-und-tipps-entlang-der-schoensten-routen/).


Gegen Abend machten wir uns dann auf den Weg zu unserem letzten Stopp in Norwegen, dem beschaulichen Örtchen Risor. Leider kamen wir dort erst um 20 Uhr an, sodass der gemĂŒtliche Stadtbummel ausfiel und wir uns direkt auf die Suche nach einem netten Restaurant fĂŒr unser „Norwegen-Abschluss-Essen“ machten. Risor hat eine der besterhaltensten Holzhaussiedlungen Europas, und wurde einst sogar zur schönsten Holzstadt des Landes gekĂŒrt.


Umso trauriger zu sehen, was passiert wenn hier ein Feuer ausbricht. Vor kurzem fiel ein ganzes Straßeneck den Flammen zum Opfer - die Spuren waren leider noch deutlich zu sehenđŸ„Č. Wir bedauerten auch etwas, dass wir am nĂ€chsten Morgen direkt weiter mussten, denn an diesem Wochenende kĂŒndigte sich noch ein großes Seglerfest an und der Hafen war bereits voll mit tollen Segelbooten. Aber die FĂ€hre wartete und so fuhren wir spĂ€t abends wieder wenige Kilometer aus dem Ort hinaus, um einen schönen versteckten Parkplatz anzusteuern, den wir auf dem Hinweg entdeckten.

Ein letztes FrĂŒhstĂŒck am See und dann nahmen wir Kurs auf das FĂ€hrterminal von Langesund. Wir waren nur noch 2h sĂŒdlich von Oslo und sind somit in den letzten 2 Wochen beinahe einmal im Kreis durch SĂŒdnorwegen gefahren. Um 14.30 Uhr ließen wir schließlich Norwegen hinter uns.

Und wo uns die FĂ€hre hinbrachte, erfahrt ihr in unserem nĂ€chsten Beitrag😉.

Soviel vorab, es ging mit großen Schritten der Heimat entgegen.


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